Als Freiwillige erhält Larissa Diedhiou Einblicke in verschiedene Arbeitsbereiche des Jugendhauses Burg Feuerstein. Das Bild zeigt sie beim Gestalten einer Säule für einen spirituellen Weg.
Fränkische Klöße? Larissa Diedhiou verzieht das Gesicht. Bis
zum Schluss gab es noch Dinge in ihrer Wahlheimat, an die sie sich nicht so
richtig gewöhnen konnte. Insgesamt ein Jahr lang lebte und arbeitete die
23-jährige Studentin aus Thiès im westafrikanischen Senegal als Freiwillige im
Jugendhaus Burg Feuerstein in Ebermannstadt.
„Ich habe bei fast allem mitgeholfen, was auf der Burg
anstand“, weist Larissa auf die Vielfalt ihrer Arbeit hin. Während sie am
Anfang ihres freiwilligen Jahres vor allem in der Küche, bei der Essensausgabe
oder beim Putzen geholfen hat, arbeitete sie nach einigen Monaten auch mit den Kindern
und Jugendlichen auf Burg Feuerstein. Gemeinsam mit den hauptberuflichen und
ehrenamtlichen Mitarbeitern des Jugendhauses plante und organisierte sie Veranstaltungen
oder unterstützte die pädagogischen LeiterInnen bei Projekten wie den „Tagen
der Orientierung“.
Larissa strahlt, wenn sie von der Arbeit mit den Kindern und
Jugendlichen erzählt. Im Senegal hatte die 23-Jährige zuvor bereits eine pädagogische
Ausbildung gemacht und engagierte sich schon viele Jahre in diesem Bereich, den
sie als ihre große Leidenschaft bezeichnet.
„Wir lernen viel voneinander“, beschreibt Larissa die
Zusammenarbeit mit ihren deutschen Kollegen. Die Pädagogik in Deutschland
unterscheide sich in vielen Punkten von der im Senegal. „Ich werde auf jeden
Fall viele Anregungen mit nach Hause nehmen und das ein oder andere bei meiner Arbeit
ausprobieren“, blickt sie auf ihre Zeit nach dem Freiwilligendienst.
Sowohl den beruflichen als auch den persönlichen Horizont zu
erweitern, waren die Hauptgründe, warum sich Larissa vor über einem Jahr dafür entschieden
hat, nach Deutschland zu kommen. „Ich liebe es, neue Erfahrungen zu machen, bin
entdeckungsfreudig und abenteuerlustig“, lacht sie. Aus diesem Grund habe sie
sich spontan für den Freiwilligendienst entschieden, als sie gefragt wurde, ob
sie ein Jahr im fränkischen Ebermannstadt verbringen möchte.
Larissa ist bereits die zweite Freiwillige aus dem Senegal,
die ein Jahr auf Burg Feuerstein lebte und arbeitete. Finanziell unterstützt
wird der Freiwilligendienst durch das Jugendhaus, das Erzbistum und das
Jugendamt der Erzdiözese. Er bildet eine von drei Säulen eines Jugendkonzepts
im Rahmen der Bistumspartnerschaft zwischen Bamberg und Thiès. „Ziel ist es,
die Jugendarbeit im Senegal und in Deutschland zu vernetzen, voneinander zu
lernen und sich gegenseitig zu bereichern“, erklärt Gabi Kaulen, Mitglied des
Partnerschaftskomitees und ehrenamtliche Mitarbeiterin auf Burg Feuerstein.
Neben dem Freiwilligendienst gehören zu dem Konzept auch ein jährlicher Jugendaustausch
sowie die Errichtung eines Bildungshauses für Jugendliche in Thiès.